In einer Zeit, in der der Sinn des Lebens darin zu bestehen scheint, immer glücklich und im Reinen mit sich selbst zu sein, blenden wir sie gerne aus oder umschiffen sie möglichst, die Frustration. Wenn es darauf ankommt, das eigene Dasein möglichst gut aussehen zu lassen, vor allem auf dem Foto, dann hat sie eben so gar keinen Platz, die ungeliebte und bedrohliche Frustration.

Ohne sie geht es aber leider nicht, es kann keine Tiefe entstehen, keine Weiterentwicklung und eben auch keine Selbstakzeptanz.

Daher ist es eigentlich nicht weiter überraschend, dass der bahnbrechendste Paradigmenwechsel im Laufe der Kindergartenzeit meiner Söhne für mich folgender war:

Frustration ist gesund und nötig. weiterlesen

Es gibt sie –  nicht nur die Gnade der späten Geburt – für uns Eltern mindestens genauso elementar besteht auch die Gnade der zweiten Geburt!

Was ich damit meine… nun ja, das lässt sich schwer in Worte fassen, aber ich versuche es natürlich trotzdem:

Vielleicht liegt es ja auch nur an mir oder an uns beiden Eltern aus verschiedenen Patchworkfamilien. Als unser erster Sohn geboren wurde, wollten wir ihn jedenfalls auf eine Wolke aus Vertrauen, Liebe und Glück betten. Wir wollten total auf ihn eingehen, total für ihn da sein, alle seine Fragen beantworten, alle Bedürfnisse befriedigen und ihm die bestmögliche Kindheit bieten. Unser Fokus lag 100%-ig auf ihm. Wir sind mit ihm Babyschwimmen gewesen, haben Babymassagekurse belegt, haben niemals einen Babysitter in Anspruch genommen, er musste sich nie selbst beschäftigen – es turnten immer mindestens zwei Erwachsene um ihn herum, die ihn unterhielten. Jedwede Unbill haben wir versucht, mit aller Macht von ihm fernzuhalten. weiterlesen