Leichtigkeit war immer schwer für mich.
Ich bewundere die Schmetterlinge, wie sie so schwerelos und scheinbar ohne Plan und Ziel von hierhin nach dorthin taumeln im Meer voller bunter Farben und Blumen.
Ich wünschte, ich wäre mehr wie sie.
Für mich ist es ein Ding der Unmöglichkeit der Sonne in diesen Tagen entgegen zu flattern, sich von ihr wärmen und vom Wind treiben zu lassen, mich von der Aufbruchsstimmung des Frühlings inspirieren zu lassen – seelisches Schwergewicht, das ich bin.
Es kann nicht locker lassen, immer bestrebt, alles und jedes in Zusammenhang zu bringen und so ein allumfassendes Netz zu spinnen, das Sinn gibt. Da kommt nicht viel durch. Leichte Dinge bleiben an den Fäden kleben – fest und gefangen . Eine Lösung muss her!
Mein einziger Bewegungsimpuls ist der nach Vorne mit großen Schritten ganz geradlinig, was geradezu widersinnig ist, weil sich gerade so wenig ändert und so wenig tut, alles still steht – schon so lange. Statt einfach zu verweilen, fühle ich eine Getriebenheit – der Unzufriedenheit kleine Schwester. Die großen Schritte voran…wohin sollen die denn gehen? Ich komme ja ohnehin nirgendwo hin. Wir sind doch alle gefangen in Angst und Isolation und Unfähigkeit. Wir bleiben zu Hause.
Vor der drohenden Resignation, werde ich unruhig und wütend. Wie mir geht es vielen. Wut ist schwer, Hilflosigkeit bleiern – sie ziehen mich runter auf den Boden der Tatsachen und weiter.
Ich wünsche mir eine Perspektive, einen Standpunkt, von dem aus etwas gesehen wird – nicht die Mauer vor der Nase, kein Halt beim Tellerrand. Wer beim Tellerrand bleibt, muss die Suppe auslöffeln.
Bald ist Ostern – das Sinnbild der Perspektive und der Hoffnung. Ich hoffe, dass dieses Fest nicht ungenutzt verstreicht, sondern etwas in Bewegung bringt, damit mein Gemüt wieder schweben kann – der Sonne entgegen.