Kommende Woche ist Bundestagswahl, und ob man möchte oder nicht, so kann man sich dem allgegenwärtigen Wahlkampf nicht entziehen. Sei es, weil an jeder Ecke jemand lauert, um einem eine Broschüre in die Hand – und ein Gespräch aufzudrücken. Sei es, weil man beim abendlichen Zappen durch den Kanälewald unweigerlich auf das nächste Triell – gibt es den Begriff wirklich? – oder Analysen hierzu mit selbsternannten oder tatsächlichen Sachverständigen stößt.

In letzter Zeit beobachte ich zudem, wie sich der Wahlkampf zunehmend in die Kommunikation mit meinen Kindern schleicht. Anbei ein paar Beispiele:

F: „Ich will noch mehr Schokolade!

M: „Auf diese Weise werden wir CO2 Emissionen keinesfalls reduzieren und niemals bis 2035 klimaneutral!“

F oder R: „Das war ich nicht!“

M: „Das Leugnen jeglicher Verantwortung macht diese These ja nicht wahrer. Euch ist in jedem Fall Organisationsverschulden vorzuwerfen, denn schließlich wart Ihr für dieses Ressort verantwortlicher Minister.“

F: „Der ist blöd!“

M: „Man sollte keine Koalition von vornherein ausschließen.“

F: „Dem würde ich gerne mal eine verpassen.“

M: „Wir befinden uns hier immer noch auf dem Boden des Grundgesetzes. Jeder hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit.“

R: „Kein Bock. Chill mal!“

M: „Mit dieser Mentalität werden wir die großen Herausforderungen der Zukunft nicht meistern!“

R oder F: „Aber er darf auch immer! Ihm erlaubst Du es immer!“

M: „Für diese Ungleichbehandlung müsste es einen sachlichen Grund geben.“

F: „Erst Fernsehen, dann Hausaufgaben!“

M: „Damit man zukünftig überhaupt noch fernsehen kann, müsste jeder erst einmal seine Hausaufgaben machen. Dann hätte es auch diese enormen Versäumnisse sowohl beim Klimaschutz als auch der Digitalisierung nicht gegeben!“

R: „Was glaubst Du, wer würde im direkten Kampf gewinnen, Darth Maul oder Saruman?“

M: „Das kann man so gar nicht sagen, denn es sind noch ein Drittel aller Wähler unentschieden.“

In diesem Sinne: Entscheidet Euch und geht wählen!