Das Leben ist schon schwer genug, ein Ponyhof ist es sowieso nicht. Es ist eine Reise mit ungewissem Ausgang. Der Weg ist das Ziel. Es kostet mich oft mehr, als ich verdien`, um mit Peter Cornelius zu sprechen – reif für die Insel bin I scho lang. Es ist ein Zickzack- und ein Dauerlauf.

Umso wichtiger ist es, dass man in diesem täglichen Tollhaus neben einigen Oasen auch ein paar menschliche Lebenserleichterer findet, und damit meine ich nicht die guten Geister, wie Kita und GBS-erzieher, Putzfrauen, Postboten, Müllmänner, Sbahnfahrer … und REWE Online, ohne die wir in unserem Alltag überhaupt gar nicht über die Runden kommen würden. Ich meine heute die Menschen, die unser Dasein dadurch, dass sie sind, wie sie sind, schon wesentlich angenehmer gestalten.

Man kann diesen Personenkreis gut abgrenzen von jenen, die die Gabe haben, alles um ein Vielfaches komplizierter zu machen, als es ist. Diese Spezies Mensch erkennt man in der Regel schon daran, dass es nahezu unmöglich ist, sich auf einen Termin für ein Treffen oder irgendetwas anderes zu einigen. Damit einhergehend ist fast immer das Fehlen von Humor und notorisches Schwarzsehen. Lebenserleichterer sind auch die nicht, die einfach nicht mitdenken, ja fast schon als weltfremd und alles andere als empathisch zu bezeichnen sind, und dadurch Ihre Umwelt, sollte es sich nicht vermeiden lassen, kooperieren zu müssen, in logistische Dilemmata stürzen. Logische Grundprinzipien können hier nicht vorausgesetzt werden – man wundert sich immer wieder. Oft bin ich dann aber die einzige, die sich wundert, denn mein Gegenüber ist über jegliche Selbstreflektion erhaben, was schon fast wieder bewundernswert ist. Diese Fähigkeit kann das Leben auch leichter machen.

Die Menschen, die ich meine und über die ich heute schreiben will, sind für mich solche, die mir durch ihre positiv und überaus sympathische Art, ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, die mit mir und über mich lachen, auf die ich mich verlassen kann, denen ich erläutern kann, was ich meine, und die das dann auch verstehen. Manchmal muss ich nicht einmal etwas erklären, und sie verstehen trotzdem. Das heißt nicht, dass man immer gleicher Meinung ist, aber das grundsätzliche Wohlwollen füreinander ist da.

Diejenigen, die mir das Dasein ebnen, zeichnet aus, dass sie pfiffig und geistig rege sind, was für mich keinen bestimmten IQ beinhaltet, sondern einfach die Bereitschaft, offen zu bleiben, und auch ´mal Verrücktes oder Unkonventionelles zuzulassen.

Ein gewisses Maß an Toleranz haben diese Leute – schon, weil sie mir das Leben erleichtern, was bestimmt auch nicht immer einfach ist. Im Idealfall haben sie noch die Gelassenheit, mir zu sagen, dass alles nicht so schlimm ist, und unterstützen mich gleichzeitig so weit, dass ich es auch glaube. Sie akzeptieren meine Macken, lassen mir aber auch nicht alles durchgehen. Manchmal wissen Sie ungefragt, was ich in diesem Moment brauche, und auch, womit man mich jetzt gerade besser in Ruhe lässt.

Es ist ein bisschen viel verlangt, das alles von einem einzigen Menschen zu erwarten. Ich habe glücklicherweise meine Lebenserleichterer in ganz verschiedenen Bereichen und Ecken meines Lebens. Sie sind in ganz unterschiedlichen Aspekten für mich da, und einigen möchte ich heute einmal danke sagen!

Ja, liebe Mama, lieber T., liebe Kollegin, liebes C., liebe K. und liebe U., lieber B. und liebe S. – fühl Dich ruhig angesprochen! Schön, dass es Dich gibt, um mit Herbert Grönemeyer zu sprechen.